Sehenswürdigkeiten in Dresden

Dresdner Altstadt
 

Dresden ist heute wieder eine schöne Stadt, nachdem sie, wie so viele andere deutsche Städte, im Krieg schwerste Schäden und Zerstörungen erleiden musste. Glücklicherweise wurde mit viel Geld und Aufwand ein Teil der Altstadt rekonstruiert, sodass Dresden im Kern wieder glänzt. Auch abseits der zentralsten Bereiche kann man anhand einzelner erhaltener Gebäude etwas vom Glanz vergangener Tage erahnen. Doch die sächsische Hauptstadt lag in der DDR und atmet so auch heute noch den Charme sozialistischer Architektur. In “Elbflorenz” trifft daher eine ganz spannende Mischung verschiedener Architekturstile aufeinander. Die folgende kleine Zusammenstellung konzentriert sich aber auf einige schöne Sehenswürdigkeiten des alten Dresden.

 

Semperoper

Semperoper

Die Semperoper darf ohne Zweifel zu den berühmtesten Opernhäusern der Welt gezählt werden. Ihr Baukörper und ihre Raumaufteilung stehen bis heute geradezu prototypisch für den Bau von Opernhäusern. Benannt ist sie nach ihrem Baumeister Gottfried Semper, der schon zu Lebzeiten für seine außerordentliche Fähigkeit gerühmt wurde, das funktional Logische wie kein zweiter mit dem künstlerisch Schönen verbinden zu können. Dieses städetbaulich so wirkungsvolle Gebäude am Theaterplatz wird äußerlich allenthalben von seinem prachtvollen Inneren übertrumpft. Heute ist das Haus Spielort der Sächsischen Staatsoper Dresden.

Was viele nicht wissen: Über Brücken ist der historische Bau mit einem recht trostlosen achtziger Jahre Funktionsbau verbunden. Dieser wird Semper Zwei genannt und dient der Jungen Szene als Bühne. Architektonisch fällt er jedoch kaum ins Gewicht, weil er geschickt von viel Grün und dem alten Semper Bau versteckt wird.

 

Dresdner Zwinger

Auch Dresden hat sein kleines Versailles: Den Zwinger. In der Tat orientiert sich das, neben der Frauenkirche, wichtigste Baudenkmal Dresdens an seinem französischen Vorbild. Die Kombination aus Festungsanlage samt Graben und Brücke, barockem Prunk mit verschiedenen Pavillons und den schmuckgärtnerischen Elementen im Innenhof machen ihn zu einem architektonischen Gesamtkunstwerk. Doch was ist eigentlich ein Zwinger? Der Name geht auf die Bezeichnung eines mittelalterlichen Festungsteils zwischen äußerer und innerer Mauer zurück. Doch schon mit Baubeginn im Jahre 1709 erfüllte das Ensemble keine entsprechende Funktion mehr. Der Bau geht auf den Machtanspruch August den Starken zurück, der den Zwinger als Vorhof für ein späteres Schloss zur Elbe hin plante. Das Schloss wurde nie gebaut und der Zwinger erst viele Jahre später mit der neostilistischen Semper Galerie durch Gottfried Semper abgeschlossen. Der Zwinger gilt als einer der wichtigsten deutschen Museumskomplexe.

Eine beliebte Touristenattraktion sind die vierzig weißen Porzellanglocken des Glockenpavillons. Zu jeder Viertel-, halben, Dreiviertel- und vollen Stunde spielen sie extra komponierte Stundenschlagmelodien.

Dresdner Zwinger
 

Dresdner Frauenkirche

Dresdner Frauenkirche

Die Frauenkirche in Dresden ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Sie besteht vollständig aus Sandstein, was sie zu einem der größten Bauten der Art weltweit macht. Gleichzeitig besitzt sie eine der größten steineren Kuppeln nördlich der Alpen. Ihr vermeintlich kompaktes und elegant in den Himmel ragendes Erscheinungsbild täuscht darüber hinweg, dass dieser massive Bau fast hundert Meter in den Himmel ragt! Im Krieg so gut wie vollständig zerstört, war ihre Ruine lange Zeit ein Mahnmal gegen die Sinnlosigkeit und den zerstörerischen Wahnsinn des Zweiten Weltkriegs. Mit ihrem Wiederaufbau in den frühen 2000er Jahren wurde eine tiefe Wunde im Herzen der Stadt und den Herzen der Dresdner Bürger geschlossen. Beachtlich: Ein Großteil der Gelder für die Rekonstruktion und den Bau kam durch Spenden zusammen. Im noch hellen und neuen Sandstein kann man die wiedereingebauten Steine der alten Kirche deutlich erkennen.

Die Kirche steht auf dem Neumarkt. Nach den massiven Bombardements stand dort kein einziges Gebäude mehr. Auch dieser schöne Platz wurde vollständig rekonstruiert und erstrahlt nun als prächtiges Ensemble.

 

Neustädter Markthalle

Seit dem 7. Oktober 1899 steht diese schöne Markthalle in der Dresdner Neustadt. Der stattliche Gründerzeitbau beeindruckt durch seine schöne Sandsteinfassade und seine Maße von 86 Metern Länge und 30 Metern Breite. Gekrönt wird die Halle durch ein Dach in 17 Metern Höhe mit Oberlicht. Ursprünglich war die Markthalle eine von drei großen in Dresden, die die Wochenmärkte ablösen sollten. Wie so vieles in Dresden wurden die anderen zwei Hallen zerstört, wobei diese eine schwer beschädigt den Krieg überstand. Im Jahre 2000 eröffnete in den historischen Räumlichkeiten ein modernes Einkaufszentrum. Sehenswert ist das Gebäude bis heute geblieben.

Die ehemalige DDR Supermarktkette Konsum hat sich bis in die heutige Zeit gerettet. Auch wenn ihr Sortiment, wie in allen anderen Supermärkten auch, von westdeutschen Produkten dominiert wird, bietet der Konsum in der Markthalle eine Besonderheit: Alle Artikel sächsischer Herkunft sind in den Regalen eindeutig markiert. Einerseits ist das sehr erhellend, wenn nicht gar erschreckend ob der geringen Menge, andererseits ist es eine tolle Hilfe bei der Suche regionaler Produkte.

Neustädter Markthalle Dresden
 

Katholische Hofkirche

Katholische Hofkirche Dresden

Diese Kirche wurde 1755 fertig gestellt und ist damit ein spätes Beispiel europäischen Barocks. Gemessen der Grundfläche von 4800 Quadratmetern ist sie der größte Kirchenbau des Freistaats Sachsen. Besonders ist, dass das Bauwerk ein Seitenschiff hat, das das Mittelschiff komplett umschließt. Der 86 Meter hohe Hauptturm steht zwar mittig, grenzt aber nur an das Seitenschiff und berührt das Mittelschiff nicht. Dadurch ist eine klar erkennbare bauliche Lücke vorhanden und der Turm somit freistehend. Als ehemalige Hofkirche besitzt sie noch heute einen Übergang, der die angrenzende Chiaverigasse überspannt und den Bau mit dem Residenzschloss verbindet. Letzteres beherbergt heute fünf Museen, unter anderem das berühmte Grüne Gewölbe.

Bereits seit 1900 hat die Kirche Elektrizität und Wärme. Sie wurde damals an das erste Elektrizitäts- und Wärmenetz Deutschlands angeschlossen.

 

Japanisches Palais

Der Name Japanisches Palais schlägt sich durchaus auch im Erscheinungsbild dieses interessanten Gebäudes nieder. So haben die verschieden Dachteile fernöstliche Anleihen, auch Figuren im asiatischen Stil an Fassade und Reliefs sowie im Innenhof haben Ähnlichkeit zum Baustil der japanischen Kultur. Ansonsten ist das Gebäude eine Mixtur verschiedenster Baustile, was nach mehrmaligen Umbauten aber nicht überrascht. Ursprünglich wurde das Haus als Holländisches Palais geplant und gebaut und sollte als Lustschloss dienen. Aber auch seine Funktion wechselte mehrmals im Lauf der Jahrhunderte. Seinen Namen und sein heutiges Aussehen erhielt das Palais durch seine große ostasiatische Porzellansammlung.

Es war aber auch schon Bibliothek, Museum und Kunstarchiv. Trotz der vielen Umbauten handelt es sich beim Japanischen Palais um einen der ältesten erhaltenen Museumsbauten Deutschlands. Die Anfänge des Gebäudes gehen bis ins Jahr 1715 zurück.

Japanisches Palais
 

Stallhof Dresden

Stallhof Dresden

Der Stallhof ist Teil des großen Komplexes, der zum Residenzschloss im Dresdner Zentrum gehört. Da der Hof bereits 1591 fertiggestellt wurde und bis heute in seiner originalen Gestaltung erhalten ist, gilt er als einer der ältesten höfischen Turnierplätze überhaupt. Der bauliche Zustand in all seiner Schönheit ist wirklich umwerfend. Natürlich wurde die Anlage mit viel Geld wieder in Stand gesetzt, vor allem der Zweite Weltkrieg hatte dem Hof schwer zugesetzt. Aber schon direkt nach seiner Fertigstellung vor 430 Jahren viel die Resonanz zum Bauwerk rundum positiv aus. Der heutige Zustand gibt daher einen tollen Einblick in vergangene Zeiten, als der Stallhof wortwörtlich ein Neubau war.

Zur Weihnachtszeit findet im Hof ein bekannter und sehr idyllischer mittelalterlicher Weihnachtsmarkt statt!

 

Altmarkt

Bekannter dürfte der Neumarkt mit Frauenkirche sein, aber ebenfalls wichtig und auch sehneswert ist der Altmarkt. Der Name sagt es, er ist der älteste Marktplatz der Stadt und existiert bereits seit 1370! Und auch ein einschneidender Teil seiner Geschichte sind die extremen Zerstörungen des Krieges. Doch hier ist in der DDR gelungen, was an vielen anderen Stellen aus ideologischen Gründen nicht gewollt war: Eine historisierender Wiederaufbau eines historischen Ensembles, welches bestehende in neue Gebäude eingliedert, ohne dass das Erscheinungsbild der Gesamtkomposition Dresden zerstört wurde. Es wurde also nicht alles eins zu eins rekonstruiert, sondern dem damaligen Barock nachempfunden. Das Vorhaben darf als gelungen angesehen werden und wird von der Bevölkerung und den Besuchern gut angenommen, ähnlich dem ebenfalls historisierenden Nikolaiviertel in Berlin.

Über die Stadtgrenzen hinaus ist der Altmarkt für den Striezelmarkt bekannt, einen wunderschönen und großen Weihnachtsmarkt. Dieser findet seit 1434 statt und ist einer der ältesten der Welt.

Dresdner Altmarkt
 

Elbufer

Dresdner Elbufer

Ganz charakteristisch für Dresden ist natürlich die Elbe. Ganz besonders ist aber, dass die Stadt scheinbar einen gebührenden Abstand zum Fluss hält. Selbst in Innenstadtlage ist der flach auslaufende Ufergrünstreifen bis heute erhalten geblieben. Nur am Terassenufer mit den berühmten Brühlschen Terassen und der einprägsamen Stadtsilhouette schmiegt sich Dresden eng an den Strom. Der Uferbereich dient seit jeher als Flutungsgebiet, dass bei leichterem Hochwasser als natürlicher Überflutungsschutz dient. Daher sind auch bis heute fast keine Ufermauern vorhanden. Dieser Zustand ist so besonders und schön, dass das Elbtal zum UNESCO Weltkulturerbe gehörte. Dann wurde im besonders breiten Teil östlich des Stadtzentrums die Waldschlösschenbrücke gebaut, die das Gesamtbild der Kulturlandschaft zerstörte und zum Verlust des Titels führte. Sehenswert ist das Elbufer dennoch geblieben.

Direkt am Ufer unterhalb des Sächsischen Staatsministeriums für Finanzen finden in den lauen Sommernächten die Filmnächte am Elbufer statt. Dort befindet sich ein toll gelegener Festplatz samt Freiluftbühne, Blick auf Dresdens “Skyline” inklusive.

 

Großer Garten

Der Große Garten ist, wie der Name schon vermuten lässt, die größte Parkanlage Dresdens und bestimmt auch eine der schönsten. Ursprünglich barocken Ursprungs lässt sich dieser nach einigen Umgestaltungen im Laufe der Jahrhunderte kaum noch nachvollziehen. Nach mehreren Erweiterungen hat die sehr weitläufige Anlage heute eine Grundfläche von rund 1,8 Quadratkilometern und zählt damit zu den größten Stadtparks der Welt. Was geblieben ist, sind einige schnurgerade und lange Magistralen, die kreuzförmig auf das genau im Zentrum befindliche Sommerpalais treffen. Kurios ist der fast perfekt rechteckige Grundriss des Parks, der an den Central Park in New York erinnert.

Das Gelände des Großen Gartens vereint einige nennenswerte Institutionen und Sehenswürdigkeiten: Das Parktheater, den Zoologischen Garten, eine Parkeisenbahn, eine Freilichtbühne sowie ein Puppentheater, den Botanischen Garten, einige schöne Seen und Wasserflächen und zu guter Letzt die Gläserne Manufaktur der Volkswagen AG.

Großer Garten Dresden
 
Noel